Kerpen –
Der Planungsausschuss Kerpen hat sich noch einmal resolut und einhellig gegen die Ansiedlung eines Autohofes ausgesprochen, ob nun auf Elsdorfer oder Kerpener Gebiet. Für große Irritationen hatte eine Erklärung des Ältestenrates der Stadt gesorgt, in der ein neuer Standort für den Autohof ins Spiel gebracht worden war.
Danach sollte der Autohof besser östlich der Erfttalstraße in Sindorf angelegt werden als auf Elsdorfer Stadtgebiet bei Heppendorf und Sindorf.
Dieser Gedanke wurde ausdrücklich zurückgenommen, nachdem sich die Besitzerin des Gestüts Haus Hahn im Ausschuss zu Wort gemeldet und gefragt hatte, ob die Politik in Kerpen willens sei, ihre Existenz zu zerstören und die eines benachbarten Landwirts gleich mit.
Doch offenbar handelte es sich bei dem ins Spiel gebrachten Standort eher um ein taktisches Manöver der Stadtverwaltung, dem der Ältestenrat gefolgt war. Dieses Gremium besteht aus den Fraktionsvorsitzenden und kann in eiligen Fällen Dringlichkeitsentscheidungen treffen, die aber noch von den politischen Gremien bestätigt werden müssen.
Ziel der Stadt sei es, den Autohof zu verhindern, das werde der weitere Verlauf des Planungsausschusses auch hoffentlich deutlich machen, sagte Ausschussvorsitzender Klaus Ripp den besorgten Bürgern im Saal. Als der Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde, schimpfte Erich Schütz von der Fraktion BBK-Piraten: „Warum bringt man Unruhe in die Bevölkerung? Wir haben keine Alternativstandorte in Kerpen.“ Auch Ripp versicherte: „Wir wollen nirgendwo einen Autohof weder bei Geil-rath noch im Sindorfer Osten.“ Auch Andreas Lipp von der SPD und Hubert Erkes (FDP) versicherten, dass das Thema besser zunächst in der Politik diskutiert worden wäre, bevor man einen Alternativstandort ins Spiel bringe, „den keiner will“.
Die Grünen betonten, sie hätten die Dringlichkeitsentscheidung nicht unterschrieben und seien nach wie vor gegen den Autohof. Der sei gar nicht nötig, wie auch Heiner Funke von der CDU noch einmal hervorhob: „Der Bedarf ist doch gar nicht da.“ Bürger Norbert Zingraf, auch ein eifriger Kritiker der Autohofpläne im Raum Kerpen-Elsdorf, bemerkte, dass im Raum Kerpen an den Autobahnen 4 und 61 rund 220 zusätzliche LKW-Parkplätze entstanden seien, etwa an den Raststätte Aachener Land, in Frechen, Bedburger Land und Peppenhoven. Auch sein Fazit lautete: „Es gibt keinen Bedarf.“