In der Not frisst der Teufel Fliegen“, heißt es im Sprichwort. Und die Not ist bei Wolfgang Scharping und David Held nach der Kommunalwahl tatsächlich groß geworden: Scharping, der eine Art Urgestein und Stehaufmännchen in der Kerpener Politik ist, wäre als Einzelkämpfer im Rat an den Rand gedrängt worden. Was es heißt, als fraktionsloser Ratsherr von wichtigen Informationsflüssen abgeschnitten zu werden, hat er schon in einer früheren Wahlperiode erlebt. Held dagegen ist erst seit 2004 im Rat, dann aufgrund innerparteilicher Konflikte aus der SPD-Fraktion ausgeschieden. Er ist ambitioniert und hat zumindest im Türnicher Raum eine ganze Menge Wähler gefunden.
Beide profitieren nun von dem Bündnis. Frühere Streitigkeiten gilt es so beiseitezuschieben. Dass der Zusammenschluss keine „Liebesheirat“ sei, sondern pragmatische Gründe habe, räumt Held selber ein.